Balkonverglasung - SL 25 XXL - Zipper/RKM740

Wolken und Wellen gen Himmel

 

Ein Zusammenspiel aus Transparenz und Verschlossenheit: 
Die dynamische Gestalt des Hochhauses Zipper / RKM740 in Düsseldorf am Rhein von J. MAYER H. und Partner Architekten erlaubt mit seiner großzügigen Glasfassade einzigartige Ausblicke auf die Umgebung. Die umlaufende luftige Wellenfassade wirkt wie aufsteigende, schwebende Nebelschwaden über dem Rhein, die das Gebäude schützend einhüllen.

Das neue Gebäude Zipper / RKM740 – Rheinkilometer 740 – besticht durch anmutend klare und gleichzeitig vielfältige Gestaltung. Die Fassade wirkt durch die unterschiedlichen Öffnungen verspielt, jedoch aufgrund der wenigen Materialien sehr homogen und reduziert. Deutlich wird aber schon beim ersten Blick, dass die prominente, außergewöhnliche Hülle das gesamte Gebäude charakterisiert und zu einer dynamisch, organisch anmutenden Gestalt werden lässt. Die Fassade spiegelt die Wellenbewegungen des Rheins in horizontalen Falten wider, die sich scheinbar im Wind bewegen. Eine wolkenförmige, weiße Aluminiumkonstruktion umhüllt das Gebäude und lässt unter-        schiedlich große Öffnungen zu. An der Rheinseite werden großzügige Ausblicke auf den Fluss und die Düsseldorfer Stadt gewährt. Zur Straßenseite sind die horizontalen Wellen dichter und breiter gestaltet und schirmen den Innenraum von Lärm und Wind ab. So wirkt die weiße Wellenfassade als Gegenpol zur sonst komplett transparenten Gestaltung. 

Anmutende Gestalt

Um dem Gebäude trotz der teilweise großen Wellenelemente eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen, wurde die weiße Aluminiumfassade perforiert. Zusätzlich verjüngt sich das 19-stöckige Gebäude nach oben hin, sodass einzelne Rücksprünge, die als Terrassen genutzt werden, das Gesamtbild auflockern. Da das Hochhaus einen solitären Standpunkt hat und sich gestalterisch von den angrenzenden Gebäuden des Stadtteils abhebt, sticht es hervor und ist sogar aus der Düsseldorfer Innenstadt deutlich sichtbar. Gemeinsam mit dem nahegelegenen Vodafone Tower wirkt Zipper / RKM740 von Westen aus wie ein Stadttor und ist ein Gegengewicht zum markanten Bestand der angrenzenden Klinik.

Detailverliebte Umsetzung

Mit dem Entwurf der einzigartigen Silhouette, welche die linksrheinische Skyline prägt, konnten J. MAYER H. Architekten den internationalen Wettbewerb für sich entscheiden. Für die Umsetzung des Fassadenkonzeptes wurde die Firma Ebener beauftragt, zu deren Kern-    kompetenzen Fassadenverkleidungen aus Voll-Aluminium zählen. Unter der Projektleitung von Dipl.-Ing. Michael Greb wurde eine zweischalige Fassade entwickelt, die nicht nur den optischen Vorstellungen der Architekten entspricht, sondern zusätzlich die besonderen Wind- und Lärmverhältnisse des fast 70 Meter hohen Gebäudes an der vierspurigen Hauptstraße berücksichtigt. So befindet sich hinter den weißen Wellen eine spezielle Dämmfassade. Zusätzlich sollten die Wohn- und Schlafräume, die sich ab der sechsten Etage befinden, vor dem Verkehrslärm geschützt werden. Um eine noch höhere Wohnqualität zu gewährleisten, entschied sich J. MAYER H. auf der Rheinseite für eine zusätzliche Glasfassade, die den Balkon umschließt, sodass der Außenraum bei allen Wetterlagen genutzt werden kann und die atemberaubende Weitsicht jederzeit ermöglicht. 

Als Spezialist für bewegliche Glasfassaden wurde Solarlux von der Firma Ebener zum Projekt hinzugezogen. In einer kooperativen Partnerschaft wurde die Planung, technische Ausarbeitung und Montage der einzigartigen Fassade durchgeführt. „Wir haben gemeinsam Lösungsansätze und innovative Sonderlösungen ausgearbeitet, sodass wir einen sehr professionellen Ablauf gewährleisten und termin-    gerecht liefern konnten“, erklärt der Projektleiter Dipl.-Ing. Michael Greb. Um die Windverhältnisse auch in den höheren Geschossen zu berücksichtigen, gab es eine große Herausforderung an die Statik. Mit einer Sonderkonstruktion konnten die Aluminiumwellen, die raumhohe Balkonverglasung sowie eine Glasbrüstung an einer Edelstahlkonsole befestigt werden – eine anspruchsvolle Entwicklung, die dank der technischen Beratung und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Solarlux möglich wurde. 

Transparente Ausblicke

Insgesamt wurden 4500 Wellen an der Fassade angebracht, die fast alle in Höhe, Ausladung und Größe der Ausschnitte variieren. 1250 Glaselemente von Solarlux schmücken die Rheinseite und bieten sowohl einen Lärm- als auch einen Wind- und Wetterschutz. Zusätzlich bieten die senkrecht rahmenlosen, raumhohen Elemente noch einen weiteren Vorteil. Die Schiebe-Dreh-Systeme SL 25 XXL können einfach geöffnet und als unauffälliges, durchsichtiges Glaspaket an der Seite geparkt werden, um den Freiluftcharakter der Balkone beizubehalten. Im Winter wie im Sommer bildet die Verglasung zugleich eine thermische Pufferzone. Trotz hoher Schlagregendichtigkeit ist durch einen Lüftungsspalt der Elemente von circa 3 mm in geschlossenem Zustand zugleich eine permanente Belüftung gegeben. Die Glaselemente unterstreichen die Hauptmerkmale der einzigartigen Qualität des Gebäudes: die Transparenz sowie den großzügigen Rheinblick der 14 Wohnetagen. Diese sind zur Nutzung als Boardinghouse ausgelegt und variieren von klassischen Wohnungsgrundrissen, über Loftwohnungen und kleinen Apartments bis hin zum aufteilbaren Penthouse mit darüber angeschlossener Dachterrasse.

Zipper/RKM740

Im sechsgeschossigen Sockel des RKM740 Tower befindet sich eine interdisziplinäre Facharztklinik, die Synergien mit dem bestehenden Krankenhaus entstehen lässt. Da das neue Gebäude sich auf einem historischen Krankenhaus-Gelände befindet, das bereits seit 1892 Bestand hat, war es ein Anliegen, die reine Wohnraumnutzung durch medizinorientierte gewerbliche Nutzungen zu ergänzen sowie insbesondere durch die Entwicklung neuer, qualitätsvoller Wohnbebauung weiterzuentwickeln. So werden unter anderem Läden für medizinischen Bedarf, Arztpraxen und eine Ebene mit Operationssälen realisiert. Die Vielfalt der Gebäudenutzung spiegelt sich in der Architektur wider, sodass J. MAYER H. Architekten mit dem Entwurf einen optimalen Bezug zur Umgebung geschaffen haben.

Infokasten
Standort: Zipper / RHEIN740 | Am Heerdter Krankenhaus / Düsseldorf Heerdt
Architekt: J. MAYER H. und Partner, Architekten mbB, Berlin
Funktion: Interdisziplinäre Facharztklinik / Medizinischer Service und Wohngebäude 
Gesamtfläche: ca. 26.000 qm
Etagenanzahl: 19
Gebäudehöhe: ca. 70 Meter
Fertigstellung: Ende 2021