Glas-Faltwand-Tiny House

Weite auf kleinem Raum

Tiny House „Snuk“: durchdachte architektonische Eigenwilligkeit

 

Mit einem gerade einmal 33 Quadratmeter großen Entwurf beweist ein niederländisches Architektenteam, wie dem Mangel an Wohnraum mit modernen, intelligenten und zugleich attraktiven Lösungen begegnet werden kann. Und das, ohne dabei auf Komfort und Großzügigkeit verzichten zu müssen.

„Snuk“, das bedeutet auf Niederländisch so viel wie „klein und gemütlich“. Und genau so heißt auch der Entwurf der beiden Architekten Leo Harders und Aldo Trim, der zu den Gewinnern des Wettbewerbs „Tiny Housing“ gehört. Ins Leben gerufen hatte ihn die Gemeinde Almere in der Nähe von Amsterdam. Und das mit gutem Grund: Almere gilt als eine der am stärksten wachsenden Kommunen in den Niederlanden, und die Schaffung von bezahlbarem und platzsparendem Wohnraum ist daher ein Thema, das hier an Bedeutung stetig zunimmt.

Insgesamt 245 Einreichungen bewertete die Jury und kürte 15 Projekte, die in Form und Gestaltung recht unterschiedlich sind. Das „Snuk“, als eines dieser Objekte, fällt dabei vor allem durch seine längliche, von außen fast ein wenig gedrungen wirkende Gestalt auf – und dadurch, dass es mit Konventionen bricht: Fenster im „klassischen“ Sinne gibt es nicht, und auch einen typischen Eingang sucht man hier vergebens. Stattdessen haben die Architekten die beiden kürzeren Seiten mit Glas-Faltwänden versehen, um den Innenbereich großzügig mit Tageslicht zu versorgen und zugleich zwei Eingänge zu schaffen. Die darüber liegenden Giebel sind ebenfalls aus Glas.
 

 

Der Blick wird nach außen gelenkt

Bei einer Länge von rund zehn Metern und einer Breite von etwa 3,3 Metern stehen in diesem Tiny House lediglich 33 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung. Und doch bietet es Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Bad, zudem zwei Terrassen, die sich an die Glas-Faltwände anschließen. Diese sind schnell auf voller Breite zu öffnen – ihre einzelnen Glaselemente stehen dann unauffällig an der Seite. Dank der schmalen Profile erlauben sie aber auch geschlossen eine großzügige Sicht nach außen. Vor allem diese Fokussierung nach außen ist es, die das „Snuk“ so einmalig macht und ihm von innen betrachtet ein Flair von Großzügigkeit verleiht: Die langen, fensterlosen Seitenwände im Kontrast mit den großen Glasflächen lenken den Blick automatisch ins Freie. 

Ein Raumteiler in der Mitte separiert den Wohnbereich von den übrigen Räumen. Der Innenbereich besteht fast vollständig aus hochwertigem Kerto Holz; die Fassade ist mit Aluminium und verzinkter Stahlwellplatte ummantelt und isoliert das Häuschen sehr gut. Zusätzlich weist die Glas-Faltwand Ecoline mit einem Uw-Wert von 1,1 W/m²K exzellente Dämm-Eigenschaften auf.

Übrigens: In Almere ist das erste „Snuk“ in einem eigens geschaffenen Ausstellungspark zu sehen – zusammen mit den anderen verwirklichten Gewinnerhäusern des Tiny Housing Wettbewerbs.
 

Snuk