Glas-Faltwand-Haarlem

Urbane Perle mit Charakter

Schmales, modernisiertes Stadthaus entpuppt sich als Platzwunder

 

Mit vergleichsweise einfachen Lösungen kann auch ein kleiner, eher unscheinbarer Altbau enorm aufgewertet werden. Genau das hat eine junge Baufamilie erreicht, indem sie ihre Wohnküche mit einer Glas-Faltwand zum Garten hin komplett geöffnet hat.

Haarlem ist eine Stadt wie gemalt. Gelegen westlich von Amsterdam, scheint sie direkt einem Bilderbuch der Niederlande entsprungen zu sein. Hier, etwas abseits der imposanten Bauten im Stadtkern und in einer Seitenstraße mit lauter kleinen, aneinandergebauten Stadthäusern, leben Lea Kuypers und Hugo Vos. „Meine Partnerin und ich hatten schon immer ein Faible für solche Altbauten, für Häuser mit Geschichte und Charakter“, sagt der Bauherr. „Wir haben es gesehen und wussten sofort: Das ist es!“
 

Mehr Platz, mehr Licht

Dass dieses Haus mehr als 200 Quadratmeter Wohnfläche bietet, kann man auf den ersten Blick kaum glauben, denn es ist gerade einmal fünf Meter breit. Es entfaltet seinen Platz nicht in der Breite, sondern in der Länge: Das Erdgeschoss zieht sich weit nach hinten und mündet in eine renovierte Wohnküche, hinter der wiederum ein kleiner Garten liegt, umgeben von den Mauern der anderen Wohnhäuser. Über der Küche befindet sich nur die mit 50 Quadratmetern recht große Terrasse – sonst nichts. Die oberen Wohngeschosse liegen hinter der Terrasse.
Das Haus aufzuwerten und trotz der schmalen Maße wohnlicher und schöner zu machen, „war im Grunde genommen gar nicht so schwer“, erzählt die Hausherrin. Es bedurfte „nur ein paar guter Ideen. Und ja, zugegebenermaßen natürlich auch ein bisschen Arbeit“. Der Garten wurde auf Vordermann gebracht und der Boden in der Küche erneuert, ebenso die komplette Innenausstattung. Gewissermaßen das Meisterstück der Modernisierungsarbeiten war jedoch die Umgestaltung des Zugangs zum Garten.

 

Wohnküche als Partyzone

Die Wand in der Wohnküche mit den beiden Glastüren und den Fenstern musste zwei raumhohen Glas-Faltwänden des Herstellers Solarlux weichen. Sie bestehen aus jeweils drei Glaselementen, die nach links und rechts weggefaltet werden können und so kaum Platz einnehmen. Bis auf einen der Statik des Hauses geschuldeten Stützbalken in der Mitte ist der Durchgang nach draußen komplett offen – und das barrierefrei. Der vormals eher klägliche Garten versprühte zuvor den Charme eines Hinterhofs, mit dem man nichts anzufangen wusste, und die Küche wirkte trotz der Fenster klein und verschlossen. Jetzt ist der ganze Bereich großzügig, einladend und einfach deutlich attraktiver als vorher. 

„Unser Haus ist sehr schmal, der Garten zudem von hohen Gebäuden umgeben. Daher war uns wichtig, so viel Licht wie möglich ins Innere zu holen“, erzählt Hugo Vos. Zwar geizte auch die alte Wand zur Gartenseite hin nicht mit Glas, aber sie war sperrig und starr. Garten und Küche blieben immer getrennt voneinander, auch bei geöffneten Türen. Seine Lebensgefährtin lacht. „Anstatt zweier schmaler Türen haben wir nun die Glas-Faltwände. Wenn wir sie an sonnigen Tagen öffnen, sind Küche und Garten ein einziger großer Bereich.