Bei der ersten Annäherung macht es das neue Theater der Stadt Straßburg „Théatre Le Maillon“ dem Besucher nicht leicht. Die schwarz gebeizte Rohbetonfassade und die Kastenform erzeugen die harsche industrielle Anmutung eines gigantischen Containerstapels. Doch im lichtdurchfluteten Innern beeindrucken die enormen Dimensionen und die Leere, ohne zu einzuschüchtern. Hier zeigt sich das Gebäude hyperflexibel: Es kann sich allen möglichen Konfigurationen und Kunstformen anpassen.
Je mehr sich der Besucher das Gebäude erschließt, desto mehr flutet ihn die Atmosphäre einer kreativen Werkstatt, einer riesigen unbeschriebenen Leinwand an, die nur darauf wartet, zum Leben erweckt zu werden. Der italienische Architekt Umberto Napolitano, Mitbegründer des Pariser Architekturbüros LAN (Local Architecture Network), und sein Team wollten ausdrücklich kein Theater, sondern eine Theaterfabrik bauen. Ein Gebäude, das sich ständig verändern kann, ein Haus der schier endlosen Möglichkeiten.
Grenzenlose Verbindung
In eine gläserne Zwischenfassade haben die Architekten zwei großformatige Schiebefenster von Solarlux eingesetzt. Die Durchlässigkeit und Flexibilität, die das Maillon in jeder Hinsicht prägen, werden hier auf besonders monumentale Art physisch erfahrbar: Zwei cero Systeme mit vier und sechs Glaselementen öffnen die Fassade über 18 und 12 Meter in der Breite und 3,60 Meter in der Höhe. Sie verbinden den Innenhof schwellenlos mit dem Aufgang zum Großen Saal und dem Foyer. So lässt sich auch das Atrium bei Bedarf für Aufführungen verwenden.
Fotos: Constantin Meyer für Solarlux GmbH
Transparenz in beeindruckenden Dimensionen
Mit cero Schiebefenstern konnte eine oben hängende Pfosten-Riegel-Fassade aus Glas mit höchster Transparenz realisiert werden. Auch in geschlossenem Zustand bleibt die Durchsichtigkeit der Elemente erhalten: Die filigranen Ansichtsbreiten von nur 34 Millimetern ermöglichen einen Glasanteil von 98 Prozent. Zudem kommt das cero System ohne Stützen im unteren Bereich aus.