Da man sich 2015 noch nicht an einen Vollholzbau mit 13 Geschossen herantraute und weil im Erdgeschoss eine Einstellhalle für 40 Autos gefordert war, wurde der dreigeschossige Sockel aus Beton konstruiert. Darüber erhebt sich der 32,5 Meter hohe Turm in Holzbauweise mit Erschließungskern aus Beton. Den Turm haben die Architekten an die Straßenseite gerückt, so dass am westlichen Ende des Sockels Raum für eine gemeinschaftliche Dachterrasse blieb, auf der die Bewohner nun Urban Farming betreiben.
Der Turm hat eine Konstruktion aus Brettschichtholz. Pro Geschoss bilden 15 tragende, 160 bis 240 mm dicke Elemente ein Raster mit einem Achsmaß von 4,80 Meter. Diese Holzportale haben große Öffnungen, die eine flexible Einteilung mit bis zu sechs Wohnungen pro Geschoss erlauben. Um zukünftige Veränderungen zu ermöglichen, wurden außerdem mehr Türöffnungen als nötig in den Korridorwänden angelegt. Diese Flexibilität war nicht nur der Baugruppe, sondern auch den Architekten sehr wichtig. Olaf Gipser gehört zu einem Netzwerk von 14 jungen Büros, die gemeinsam ein niederländisches „Open Building“-Manifest veröffentlicht haben. Eine größtmögliche Flexibilität von Gebäuden, vor allem im Hinblick auf zukünftigen Einteilungs- oder Funktionswandel, sehen sie als unerlässlichen Bestandteil von Nachhaltigkeit.